Die TrÜffelmesse- Alba

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DIE TRÜFFELMESSE- ALBA

Das schöne Alba im Piemont ist eine kleine italienische Stadt mit einem wunderschönen Stadtkern.
Alba, eine Stadt römischen Ursprungs, ist die Königin der Langhe und des Roero. Entlang der langen, belebten Via Vittorio Emanuele Promenade, bevorzugter Ort für Spaziergänge, findet man eine Vielzahl an eleganten Geschäften und wichtige, historische Gebäude und Kirchen jeder Epoche. Nicht zu vergessen, dass jeden Samstag zwischen den mittelalterlichen Gebäuden der Altstadt der Wochenmarkt mit Hunderten von Ständen, einem großen Unterhaltungsbasar und Folklore stattfindet.
Das große Glück von Alba ist der weiße Trüffel, sein charakteristischer Duft durchdringt von Oktober bis November die ganze Stadt und ganz besonders das Innere der Galleria della Maddalena, wo sich die Käufer aus der ganzen Welt auf ein Verhandlungsspiel mit Wortgefechten einlassen. Das Ritual der Verhandlung um den Tuber Magnatum Pico wird ganz auf der Ebene des Geruchssinns ausgetragen, wobei es sehr aufregend sein kann, zu wissen, dass jeder professionelle Trüffelsucher bei Mondlicht mit viel Geduld mithilfe eines höchst ausgebildeten Trüffelhundes eine Vielzahl an Pfaden durchstreift hat. Der Trüffel ist eine Pilzart, die unter Bäumen wächst, oft tief unter der Erde. Heutzutage gibt es ausgebildete Trüffel Hunde, die nach dem „Gold“ (so wird der weiße Trüffel von Alba genannt) suchen. Früher waren es Trüffel Schweine, die jedoch die Trüffel meist selber verspeisen wollten. Hunde kann man da besser dressieren. Diese Delikatesse, deren Preis je nach Saison zwischen 300 und 500 Euro für hundert Gramm schwankt, hat ein Siebtel des Goldpreises erreicht. Das die Trüffel so begehrt sind, liegt am außergewöhnlichen, einzigartigen Aroma und ihrem betörenden, unvergleichlichen Duft. Unter allen Trüffelarten gilt der Weißer Trüffel, Piemont oder Alba Trüffel, als der schmackhafteste und kostbarste. Der Schwarze Trüffel, auch Périgord-Trüffel, riecht nach Moschus und Muskat. Der Weiße Trüffel duftet subtil nach Honig, Heu und einer Spur Knoblauch. Man kann nahezu jedes Gericht mit ihm adeln, solange man ihn nicht erhitzt. Über einen Teller Pasta oder ein Ei gehobelt, versetzt er Schlemmer ins Schlaraffenland.
Die Internationale Ausstellung des weißen Trüffels hat Alba ermöglicht, die Welthauptstadt des Trüffels zu werden. Die Stadt wird in diesen 4 Wochen nicht nur von vielen italienischen Touristen erreicht, sondern auch von vielen Deutschen, Engländern und nicht zu vergessen von einigen japanischen und amerikanischen Gruppen. Man wird direkt von dem Geruch beim Betreten der Halle umgehauen. Wer keinen Trüffel mag, sollte dort nicht hineingehen, denn das Aroma ist sehr intensiv.
Es gibt Weine aus der Region, Trüffel direkt vom „Sammler“. Mann kann dort an den Ständen alles probieren, von der Trüffelsalami bis zur Haselnusstorte.
Man kann sich einen Trüffel aussuchen, der wird abgewogen und dann bekommt man den Preis berechnet. Es gibt sogar eine Art “Richter” bzw. “Kontrolleur” vor Ort, zu dem man gehen kann und sich nach dem korrekten Preis des Trüffels erkundigen kann, sollte man das Gefühl haben zu viel bezahlt zu haben.
Es gibt mehr als Hundert Verkaufsstände und der Hof der Galleria della Maddalena wandelt sich in einen Salon, in dem man den weißen Trüffel bewundern, beriechen, kaufen kann, ohne dabei alle anderen Qualitätsprodukte zu vernachlässigen wie Wein, Honig, Wurst- und Käsespezialitäten der Region. Es handelt sich also um eine Ausstellung des Genusses im Zeichen der Qualität und ganz besonders der Tradition, der Geschichte und des authentischen Geschmacks.
In der Tat wird die Trüffelmesse von Alba mit dem Palio degli asini (Eselrennen) eröffnet; die niedlichen Esel machen aus Alba weltweit die Stadt mit dem ungewöhnlichsten Rennen. Es gibt neun Stadtviertel, die sich von Jahr zu Jahr für den Wettbewerb vorbereiten, wobei demjenigen Viertel der Sieg zugeschrieben wird, das in der Parade und im Rennen hervorragt. Die mittelalterliche Parade mit über Tausend Darstellern, die mit typischen Kostümen gekleidet sind, schlängelt sich durch die Gassen der Stadt und endet kurz vor Beginn des Eselrennens in der Arena des Wettrennens. Ein spannendes Erlebnis, an das sich die Touristen lange erinnern werden.

Die Ausstellung endet mit der 1999 eingeführten Weltauktion des weißen Trüffels. Der Hauptsitz befindet sich im Maskensaal (Sala delle Maschere) in der Burg von Grinzane Cavour und durch eine Satellitenverbindung wird direkt mit zwei weiteren Zielorten kommuniziert (in den letzten Veranstaltungen wurden Orte wie Hongkong, Moskau, Las Vegas, London, Tokio, New York, Los Angeles erreicht). Bereits im ersten Jahr hat sich die Veranstaltung als internationales Ereignis ausgezeichnet, das den weißen Trüffel in Italien und im Ausland berühmt machen sollte. Unter www.fieradeltartufo.org finden Sie weitere Infos.
Die echten Trüffel Liebhaber und Kenner kommen daher auch erst im November, wenn die Alba Messe bereits vorbei ist und die meisten Touristen wieder weg sind. Die Messe ist zwar ein Erlebnis, aber wird von Jahr zu Jahr touristischer und es wird auch gerätselt, ob der weiße Trüffel, der dort angeboten wird auch wirklich aus dem Langhe Bereich rund um Alba stammt, oder eventuell importiert worden ist…
Den Trüffelmarkt gibt es in Wahrheit schon viel länger, jedoch war er bis vor kurzem in einer eher kleineren Markthalle im Stadtzentrum.
Das war 1947 noch ganz anders. Es gab so viele Trüffel, dass der spätere Trüffelkönig Giacomo Morra auf die Idee kam, die Kunde der Wunderknolle in die Welt hinauszutragen und ihr Glanz und Glamour zu verleihen, indem er jedes Jahr einer illustren Persönlichkeit den schönsten und größten Trüffel der Saison zum Geschenk machte.
Die Fotos von US-Präsident Truman mit einem 2400 Gramm schweren Trüffel, von Rita Hayworth, Marilyn Monroe und Alfred Hitchcock gingen durch die Weltpresse. Das Image war gesetzt und die Provinzstadt Alba fortan das Zentrum des Weißen Trüffels.
Die kulinarischen Bande zwischen Filmstars und Weißem Albatrüffel wurden 1949 geknüpft, als Giacomo Morra zwei Kilo an Rita Hayworth verschickte, die er verehrte. Wenige Jahre später ließ der Gründer der Trüffelmesse Marilyn Monroe ein Trüffelprachtexemplar zukommen. Die Gabe wurde mit einem reizenden Dankesbrief beantwortet. Alfred Hitchcock kam persönlich nach Alba, um die Trüffel vor Ort zu genießen. Eine Ausstellung hebt zahlreiche Filmschätze mit Trüffelgeschmack von „Babettes Fest“ bis zum Film Noir. Marcello Mastroianni serviert in „Das große Fressen“ getrüffeltes Schweinefleisch, Catherine Zeta Jones berauscht der Duft von Trüffel in „Rezept zum Verlieben“, Hugh Grant und Julia Roberts bestreiten mit getrüffeltem Geflügel in „Notting Hill“ einen unterhaltsamen Abend. Auch sie bekamen nach der von Morra begründeten Tradition den „Trüffel des Jahres“ als Präsent. Viele VIPs nahmen ihn in Alba persönlich entgegen: Luciano Pavarotti, Prinz Albert von Monaco, Gérard Depardieu, Sophia Loren, Alain Delon, Francis Ford Coppola und Penelope Cruz.