Bergamo, wunderschöne Altstadt

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BERGAMO, WUNDERSCHöNE ALTSTADT

Bergamo liegt ca. 50km östlich von Mailand und besitzt eine wunderschöne, auf einem Hügel gelegene Altstadt, die zum Bummeln und Shoppen einlädt. Diese besondere Stadt hat in der Tat zwei Gesichter: in der Ebene breitet sich die Cittá bassa aus, geprägt durch moderne Bauten und Industriebetriebe und auf einem Bergrücken liegt die Cittá alta, mit ihrem Labyrinth enger Gassen und zahlreichen Kunstschätzen.
Malerisch liegt die Città Alta wie eine Festung von dicken Stadtmauern umgeben auf einem Hügel. Die Altstadt von Bergamo ist fahrzeugfrei, so dass man in aller Ruhe durch die Gassen bummeln kann. Zur Oberstadt fährt ein Bus sowie die Standseilbahn, von der aus man einen wunderschönen Blick über die Poebene hat.
Die Seilbahn endet in Piazza delle Scarpe, wo einst die Schuhmachergilde ihren Sitz hatte.
Cittá bassa: der Mittelpunkt der geschäftigen Unterstadt ist die Piazza Matteotti mit ihren luxuriösen Geschäften. In der Kirche S. Bartolomeo e Stefano kann man ein sehenswertes Tafelbild bewundern, die „Madonna mit Kind“ von Lorenzo Lotto. Andere Werke von ihm findet man in der Kirche S. Spirito und S. Bernardino.
In der Accademia Carrara, eine der bedeutendsten italienischen Pinakotheken, sind hervorragende Werke des 15.-18- Jh. aufbewahrt. Nicht zu vergessen ist das Theater Donizetti, das dem berühmten Komponisten und bekanntesten Bürger von Bergamo, Gaetano Donizetti gewidmet ist.
Cittá alta: Das Herz der Altstadt von Bergamo ist Piazza Vecchia. Hier befinden sich der Palazzo della Ragione (Justizpalast, heute auch Sitz der Kommune), dem Palazzo des venezianischen Stadtvogts und gegenüber der weiße Palazzo Nuovo, Sitz der Bibliothek.
In der Mitte der Piazza Vecchia befindet sich der Contarini-Brunnen, benannt nach einer venezianischen Patrizierfamilie.
Bei schönem Wetter ist es empfehlenswert, mit dem Lift auf den Glockenturm Torre Civica hinauszufahren, ein Turm von 54 m Höhe, erbaut im 12. Jahrhundert. Noch heute wird die Tradition gepflegt und um 22:00 Uhr hallen 180 Glockenschläge durch Bergamo, einst das Signal, dass die Stadttore verschlossen wurden.
Passiert man den Palazzo delle Ragione, befindet man sich in Piazza Duomo mit dem auf der linken Seite etwas unscheinbaren weißen Dom und gegenüber der Marmor-Kathedrale Santa Maria Maggiore mit der rechts angebauten Colleoni Kapelle und dem Baptisterium.
S. Maria Maggiore ist eine dreischiffige Kirche die zwischen dem 12 und 14 Jh. entstand. Die Basilika ist im romanischen Baustil errichtet, während die Fassade Merkmale des lombardisch gotischen Stils trägt.

Da das Gebäude mitten im Herzen von Bergamo, zwischen Piazza Vecchia und Piazza Rosate errichtet wurde, war kein Platz für eine Kirchenfassade im herkömmlichen Stil. So erhielt die Kirche stattdessen zwei Fassaden: Die südliche Fassade mit den weißen Löwen und die nördliche Fassade mit den roten Löwen, die die beiden Säulen des Torbogens stützen. Darüber befinden sich in einer Loggia Heiligenstatuen.
Die Kirche besaß einst fünf Apsiden, von denen heute nur noch zwei existieren.
Eine Apside wurde zerstört, um Platz für die Grabstätte von Bartolomeo Colleoni zu schaffen.
Bedeutende Meisterwerke in der Kirche sind neben den Fresken das Prozessionskreuz, die wertvollen Gobelin-Wandteppiche und die wunderschönen Intarsien von Lotto und Capoferri.
In der Kathedrale befindet sich außerdem die Grabstätte von Gaetano Donizetti, ein Werk von Vincenzo Vela (1855).
An die nördliche Vorhalle der S. Maria Maggiore grenzt die Cappella Colleoni, mit ihrer Renaissancefassade aus schwarz-rotem Marmor.
Bartolomeo Colleoni (1380/1395-1475) war ein erfolgreicher Söldnerführer, der durch seinen Dienst in verschiedenen Heeren zu Reichtum gekommen war. Er kämpfte jeweils auf der Seite, die ihn am besten dafür bezahlte.
Vor seinem Tod gab er 1470 den Auftrag der Errichtung einer Kapelle als Mausoleum für sich selbst. Es sollte sich an der schönsten Stelle der Stadt befinden. Dort befand sich jedoch bereits die Kathedrale S. Maria Maggiore. Durch ein Feuer wurde die nördliche Apside der Kirche zerstört, exakt an dem Platz, den Bartolomeo Colleoni sich für seine Kapelle geplant hatte.
Der Bau der Kapelle wurde von Giovanni Antonio Amadeo geplant, dem bekannten Architekten, der ebenfalls die Kartause von Pavia projektiert hatte. Kurz vor der kompletten Fertigstellung der Kapelle starb Colleoni im hohen Alter von 75 bis 80 Jahren. Gegenüber der Kapelle befindet sich der Dom von Bergamo. Der Dom ist seinem Schutzpatron San Alessandro gewidmet. Die Errichtung begann Mitte des 15. Jh. auf dem Grund der ehemaligen Kirche San Vincenzo.