Romeo und Julia

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FERIEN AUF DEM BAUERNHOF

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ROMEO UND JULIA

Wer kennt nicht die berühmte Geschichte von Romeo und Julia?
Verona ist die Stadt, die Shakespeare (1597) durch seinen romantischen Charme zu seinem weltweit bekannten Roman inspirierte. Diese romantische Liebesgeschichte erzählt von der geheimen Liebe zwischen Romeo und Julia, die aus zwei verfeindeten Familien, den Capuletis und den Montagues stammten.
Ihre Liebe war so groß, dass sie sich ihr Leben nahmen um den Tod des anderes nicht ertragen zu müssen. Die Familien erkannten ihre Mitschuld am Tod der beiden an und versöhnen sich am Grab ihrer Kinder.
Auch wenn Shakespear’s Drama nicht der Wirklichkeit entsprach, so übt die Stadt besonders auf die Liebenden einen ganz besonderen Reiz aus, so als hätten Romeo und Julia tatsächlich gelebt. Um den unzähligen Liebespärchen, die jedes Jahr nach Verona kommen etwas zu bieten, kaufte die Stadt 1905 das heutige Haus der Julia von der Familie Dal Capello und erklärte es aufgrund der Namensähnlichkeit zum Familiensitz der Familie Capuleti. In der Innenstadt Veronas, zwischen Modeboutiquen und Eiscafés, liegt in der Via Capello 23 das Haus von Julia, ein mittelalterliches Haus mit einem großen Hof. Auf einem Balkon soll sie auf Romeo gewartet haben.
Wer heute den Innenhof des Hauses betritt wird erst mal von einer Flut aus tausenden kleinen Zettelchen überrascht, die vom Boden bis unter die Decke angebracht sind. Gemäß der Legende werden alle die hier einen Liebesschwur niederschreiben und an der Wand befestigen, zeitlebens dem Partner treu bleiben und glücklich sein. Auch ein Berühren der rechten Brust der Bronzefigur der Julia soll Glück bringen.
Das Haus begeistert mit schönster Gotik aus dem 14. Jahrhundert. In den einzelnen Räumen und Sälen finden sich zahlreiche Exponate aus der Zeit Romeos und Julias und vermitteln so dem Besucher einen guten Eindruck vom Leben im damaligen Verona. Die Spuren des Liebespärchens kann man außerdem in Verona bei dem Haus des Romeos und am Grab der Julia finden.
Das Haus der Familie Montecchi in Via delle Arche liegt nicht weit von Julias Haus entfernt; man muss lediglich den Botanischen Garten durchqueren, der zur damaligen Zeiten sehr viel grösser als heute war.
Der Legende zufolge wohnte hier Romeo Montecchi, der zu Fuß rasch den berühmten Balkon erreichen konnte, auf dem ihn Julia sehnsuchtsvoll erwartete. Sicher ist, dass die Montecchi einer mächtigen Familie von Verona angehörten und dass sie in der Stadtzone zwischen den Arche und der Chiavica wohnten, wo das Haus heute steht. Die imposante Konstruktion umschließt an drei Seiten einen weitläufigen Innenhof, der von der Straße durch eine hohe Mauer mit dem Eingangsportal abgegrenzt wird. Die Fassade der oberen Stockwerke ist aus roten Ziegelsteinen (XIII. Jahrhundert) und durch Zeichen des romanischen, gotischen, sowie des Renaissance-Stil gekennzeichnet.

In den Gewölben der Abtei San Francesco befindet sich das Grab der Julia. Gemäß William Shakespeare’s Roman wurden Romeo und Julia hier begraben. Schon sehr früh war im Hof des Klosters der Sarkophag der beiden zu sehen. Den Deckel des Sarkophags und die darin liegenden Gebeine wurden von der venezianischen Stadtregierung jedoch an geheime Orte gebracht, um den beiden Selbstmördern nicht übermäßiges Publikum zu gewähren. Trotzdem kamen die Verehrer des literarischen Liebespärchens weiter ins Kloster um ihre Idole zu preisen. Im Jahr 1937 beschloss der damalige Leiter der Veroneser Museen Antonio Avena, dem Ort eine neue Gestalt zu geben. Im Garten des ehemaligen Klosters stand seit Jahrzehnten ein antiker Sarkophag aus rotem Marmor.
Dieses vollkommen leere, unbedeckte Grabmal war schon Anfang des XIX. Jahrhunderts als Bestattungsstätte der reizenden Julia genannt worden. Ein weiteres Ereignis gab schließlich den Ausschlag für die Umgestaltung des Ortes, der Julias Grabmal beherbergte: eine Truppe von Metro-Goldwyn-Mayer war nach Verona gekommen, auf der Suche nach den idealen Szenenbildern für ihren neuen Film, Romeo und Julia. Er wurde nicht in Verona gedreht, aber der Erfolg war außergewöhnlich! Viele Touristen kamen nach Verona, auf der Suche nach den Orten, die im Film gezeigt worden waren.
Nun war jedoch die Schlussszene des doppelten Selbstmordes nicht in einem Kloster, sondern in eine Krypta versetzt worden: diese Szenenwahl brachte die Museumsleitung wahrscheinlich zu der Entscheidung, den Sarkophag in ein faszinierenderes Umfeld zu versetzen. In den Räumlichkeiten des Klosters über dem Grab der Julia ist seit 1975 das Museo degli Affreschi(das Freskenmuseum)untergebracht. Es beinhaltet zahlreiche Fresken der Palazzi Veronas aus dem 16. und 18. Jahrhundert. Im Hof und Keller finden sich Skulpturen und Amphoren aus römischer Zeit.
Heute werden bei Julias Grabstätte standesamtliche Trauungen zelebriert: zahlreiche Paare aus dem Ausland kommen her, um ihren Liebestraum an dem Ort zu krönen. In der erhellten Vorhalle fordert das leere Grabmal seinen romantischen Tribut von den Besuchern: eine besondere Tradition wurde ins Leben gerufen.
Man kann Liebesbotschaften ganz einfach an “Giulietta, Verona” schicken. Ein ganzes Team von Sekretärinnen kümmert sich um den Empfang und die Beantwortung dieser Mitteilungen. Wie dem auch sei,Julias Geschichte ist eine Legende, doch der Liebeskummer, der Männer und Frauen in jedem Kontinent peinigt, ist so alt wie die Welt.