Die Pistazie von Bronte

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DIE PISTAZIE VON BRONTE

Das grüne Gold des Ätnas. Das ist der Titel, den sich die kostbare, an den Nordhängen des sizilianischen Vulkans angebaute Pflanze eroberte: die Pistazie.
Sie kommt eigentlich aus dem Orient, aus dem antiken Persien. Die Römer waren es, die sie nach Sizilien brachten. Der sizilianische Boden eignete sich aber nicht überall für dieses Unternehmen. Der Pistazienbaum wählte sich die Gegend von Bronte in der Provinz von Katanien aus und wurde mit dialektalen Ausdrücken “frastuca” (die Frucht) und “frastucara” (die Pflanze) bezeichnet, in Übereinstimmung mit den unter der Herrschaft der Araber benutzten Begriffen. Es ist scheinbar das vulkanische Gebiet, dass sie so einzigartig macht. Sie wächst hier trotz der durch die Sonne und die Hitze des Vulkans trockenen Erde, zwischen dem monströsen Ätna und dem Gebirge Monti Nebrodi. Dies bietet für die harzige und am Wipfel buschige Pistazie eine hervorragende Lebensqualität, da sie weder viel Wasser, noch an weiterer speziellen Pflege braucht. Dank ihrer knotenhaften und langen Wurzeln wächst sie auch auf den steilsten Hängen.
Die Ernte, die alle zwei Jahre zwischen Ende August und Anfang September erfolgt, bietet einen magischen Moment, der die gesamte Bevölkerung mit einbezieht: Männer, Frauen, Pensionisten und Kinder klettern auf die Steilhänge, um die Nüsse einzeln abzupflücken. Die Schale beherbergt in ihrem Inneren einen Farbtriumph von intensivem grün bis zu einem rötlichen, leicht violetten Anblick.
Pistazien werden wegen ihres aromatischen und angenehmen Geschmacks zur Zubereitung von Nudel- und Reisgerichten verwendet, oder für Süßigkeiten sowie zur Verfeinerung vieler anderer Speisen.
Angefangen mit den berühmten Cannoli, mit Pistaziencreme gefüllt und in den Bars frisch zubereitet, sollte man auch gleich das pastöse und raffinierte Pistazieneis kosten. Torroncini-Schokolade und Buccellato, ein typisches auch mit Mandeln und Schokolade bestücktem Gebäck der sizilianischen Küche gehören auch zu den typischen lokalen Süßspeisen. Wie gesagt, ist die Pistazie von Bronte auch eine besondere Zutat für salzige Saucen, wie das Pesto und dient auch zur Würzung von Fleisch und Wurstwaren.
Ihre Verwendung in der Küche wird jährlich Ende September in einigen Straßen und Plätzen der Altstadt von Bronte mit dem Volksfest “Sagra del Pistacchio” gefeiert, der tausende von Touristen aus aller Welt anzieht.

Ein leckeres Rezept ist die “Pasta al pistacchio di Bronte” (Nudeln mit Pistazien-Sauce aus Bronte). Dafür brauchen Sie:

400 gr Pasta (z.B. die “Casareccie siciliane”)
200 ml Sahne
80 gr Pancetta (italienischer Speck)
80 gr Pesto di pistacchio di Bronte (Pistazienpesto)
40 gr Polvere di pistacchio di Bronte (gemahlene Pistazien)
40 gr Grana-Padano (oder Parmesan-Käse)
1/2 Zwiebel
1 Schuss trockener Weißwein
Salz und Pfeffer

Beginnen Sie einen Topf mit Wasser für die Pasta auf Herd zu stellen und schalten Sie diesen an. Jetzt schälen Sie die (halbe) Zwiebel und hacken Sie diese klein. Danach schneiden Sie den Speck in kleine Stücke. Nun stellen Sie die Pfanne auf den Herd und geben Sie den Speck in die Pfanne. Nach kurzem anbraten geben Sie die gehackten Zwiebeln ebenfalls hinzu.
Das ganze braten Sie jetzt circa 3 – 4 Minuten unter gelegentlichem wenden und geben dann den Pistazien-Pesto hinzu. Jetzt wieder unter rühren nochmals 2 – 3 Minuten weiterbraten. Ist diese Zeit vergangen, löschen Sie das ganze mit einem Schuss trockenem Weißwein ab und geben die Sahne und die hälfte der gemahlenen Pistazien und den Grana-Padano-Käse hinzu. Das ganze kochen Sie nun bei niedriger Stufe 8 – 10 Minuten.
Das Nudelwasser sollte nun blubbern und Sie können Salz und Pasta hineingeben und in ca. 10 Minuten „al dente“ (Bissfest) kochen. Sobald die Pasta gekocht ist tunen Sie diese abgießen und mit der Pistazien-Sauce vermengen.
Jetzt können Sie die Pasta al pistacchio di Bronte auf den Tellern verteilen und die restlichen gemahlenen Pistazien darüber streuen.
Guten Appetit!