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Der Königspalast von Caserta (Reggia di Caserta) gilt als das größte Schloß, das in Europa im 18. Jahrhundert erbaut wurde. Es war eine der Residenzen der Bourbonen-Könige von Neapel und wurde 1996 in das Weltkulturerbe der UNESCO aufgenommen.
Beauftragt hat den Bau der Bourbonenkönig Karl III. beim Architekten Vanvitelli.
Karl III. ließ den Palast als Verwaltungszentrum seines Königreichs in einer geschützten Lage außerhalb Neapels bauen, denn der Palazzo Reale in Neapel war wegen seiner Küstenlage zu anfällig für feindliche Angriffe. Geplant wurde ein repräsentativer Palast, der die Wichtigkeit von Versailles gleichkommen sollte.
Karl III. hatte die Vision der Erweiterung von Neapel ins Landesinnere, einer großen Metropole, Hauptstadt seines Königreichs. Der Palast von Caserta sollte das Herz dieser Vision sein. Die folgenden geschichtlichen Ereignisse des 19. Jahrhunderts und die Vereinigung Italiens führten zum Verlust des Hauptstadtstatus von Neapel und verhinderten diesen Plan.
Bereits 1752 begann der Bau des quadratischen Palastes mit 1200 Zimmern und 1790 Fenstern, doch erst 1852 konnte er nach vielen Verzögerungen fertig gestellt werden. Karl III übertrug seinem Sohn Ferdinand IV die Aufsicht über die Arbeiten, doch dieser ließ den Entwurf Vanvitellis nur unvollständig ausführen.
Der Palast von Caserta präsentiert sich heute wie ein wahrer Monumentalbau, der sich auf über 45000 qm ausdehnt während er mit seinen fünf Stockwerken, eine Höhe von 36 Mt erreicht. Die Hauptfassade zieren 143 Fenster, die einen Einblick zu vielen der 1200 Zimmern gewähren, die ihrerseits über 34 Treppengänge miteinander verbunden sind.
Das Gebäude wurde aus Backsteinen errichtet während die zwei unteren Etagen mit Travertinstein-Platten verkleidet sind.
Die gesamte Struktur wird von einer zentralen Kuppel gekrönt.
Die Innenräume des Palastes sind von den zahlreichen und allgegenwärtigen Stuckdekorationen, Bassreliefs, Fresken, Skulpturen und Böden in Einlegearbeit gekennzeichnet. Besonders bekannt sind die des Saals des Mars und des Thronsaals. Letzterer ist auch das größte der königlichen Appartements und diente zum Empfang bekannter Persönlichkeiten.
Die gewaltigsten Bereiche des Palastes sind jedoch die Zufahrt und die Zentraltreppe sowie die Kapelle.
Das Treppenhaus gleicht einem Szenenbildes, eine Einrichtungsmethode des 18.Jh., und verbindet die untere mit der oberen Vorhalle, von der man zu den königlichen Appartements kommt.
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Die Schlosskapelle, die Cappella Palatina, wurde einschließlich den Verzierungen von Vanvitelli entworfen und ist sicherlich der Raum des Palastes, der dem Schloss von Versailles am meisten ähnelt.
Ebenfalls beeindruckend ist das Hoftheater, ein wunderbares Beispiel der Theaterarchitektur des Settecento: der Saal in abgerundeter Hufeisenform macht einen besonders feierlichen Eindruck, dank der besonderen Verteilung der Säulen in Kolossalordnung. Alle anderen Bereiche des Palastes sind jedoch nicht weniger beeindruckend.
Die Pinakothek des Palastes besteht aus zahlreichen, miteinander verbundenen Räumen und beherbergt viele Darstellungen Stillen Lebens, Kriegsszenen oder Portraits der Familie des Haus Bourbon.
Im Alten Appartement finden wir die Bourbonen-Krippe, eine große Leidenschaft der Familie, die von der bekannten neapolitanische Tradition der Geburt gekennzeichnet ist.
Die Bibliothek des Palastes befindet sich in den Appartements der Königin, eine raffinierte und kultivierte Dame, und ist von Reliefs und Fresken dekoriert, wie das des Vanvitelli, das die Zeichen des Horoskops darstellt.
Genauso beeindruckend sind außerdem die Säle der Vier Jahreszeiten.
Zur Pracht und Schönheit dieser Anlage trägt jedoch auch der Park stark dazu bei, der aus zahlreichen Brunnen und Wasserfällen besteht.
Der Garten ist ein typisches Exemplar des Gartens im italienischen Stil, mit weiten Feldern, viereckigen Büschen und vor Allem einen Triumph von Wasserinstallationen.
Entlang der Zentralachse finden wir eine Abfolge von Becken, Brunnen und Wasserfällen, die mit beeindruckenden Skulpturengruppen verziert sind.
Dadurch wird ein dekorativer Effekt erreicht, der seinen Höhepunkt an der Grande Cascata, dem großen Wasserfall, findet.
Der Park breitet sich bis auf den Hügel gegenüber des Palastes aus, wo ein englischer Garten als Rahmen für einen Spaziergang zwischen exotischen Pflanzen dient.
Interessant ist dabei, dass der englische Garten, weniger symmetrisch als der italienische, ein Wunsch von Maria Karolina von Österreich war, die zahlreiche exotische Pflanzen einsetzen ließ wie die wunderschönen Libanon-Zeder.
Zusammen mit dem Palast und dessen Park, wurde auch dessen Aquädukt und die benachbarte Anlage von San Leucio in die World Heritage List aufgenommen, denn sie repräsentieren bestens den Charakter dieser königlichen Anlage, die gleichzeitig auch eine industrielle Funktion hatte.
In den atmosphärischen Räumen des Palastes wurden schon viele Filme gedreht, etwa Szenen von "Star Wars - Episode I".
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Autore: Maria |
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